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Deutsche Bibel 1905
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1 |
Ruft nicht die Weisheit, und läßt nicht die Einsicht ihre Stimme erschallen? |
2 |
Oben auf den Erhöhungen am Wege, da wo Pfade zusammenstoßen, hat sie sich aufgestellt. |
3 |
Zur Seite der Tore, wo die Stadt sich auftut, am Eingang der Pforten schreit sie: |
4 |
Zu euch, ihr Männer, rufe ich, und meine Stimme ergeht an die Menschenkinder. |
5 |
Lernet Klugheit, ihr Einfältigen, und ihr Toren, lernet Verstand! |
6 |
Höret! Denn Vortreffliches will ich reden, und das Auftun meiner Lippen soll Geradheit sein. |
7 |
Denn mein Gaumen spricht Wahrheit aus, und Gesetzlosigkeit ist meinen Lippen ein Greuel. |
8 |
Alle Worte meines Mundes sind in Gerechtigkeit; es ist nichts Verdrehtes und Verkehrtes in ihnen. |
9 |
Sie alle sind richtig dem Verständigen, und gerade denen, die Erkenntnis erlangt haben. |
10 |
Nehmet an meine Unterweisung, und nicht Silber, und Erkenntnis lieber als auserlesenes, feines Gold. |
11 |
Denn Weisheit ist besser als Korallen, und alles, was man begehren mag, kommt ihr nicht gleich. |
12 |
Ich, Weisheit, bewohne die Klugheit, und finde die Erkenntnis der Besonnenheit. |
13 |
Die Furcht Jahwes ist: das Böse hassen. Hoffart und Hochmut und den Weg des Bösen und den Mund der Verkehrtheit hasse ich. |
14 |
Mein sind Rat und Einsicht; ich bin der Verstand, mein ist die Stärke. |
15 |
Durch mich regieren Könige, und Fürsten treffen gerechte Entscheidungen; |
16 |
durch mich herrschen Herrscher und Edle, alle Richter der Erde. |
17 |
Ich liebe, die mich lieben; und die mich früh suchen, werden mich finden. |
18 |
Reichtum und Ehre sind bei mir, bleibendes Gut und Gerechtigkeit. |
19 |
Meine Furcht ist besser als feines Gold und gediegenes Gold, und mein Ertrag als auserlesenes Silber. |
20 |
Ich wandle auf dem Pfade der Gerechtigkeit, mitten auf den Steigen des Rechts; |
21 |
um die, die mich lieben, beständiges Gut erben zu lassen, und um ihre Vorratskammern zu füllen. |
22 |
Jahwe besaß mich im Anfang seines Weges, vor seinen Werken von jeher. |
23 |
Ich war eingesetzt von Ewigkeit her, von Anbeginn, vor den Uranfängen der Erde. |
24 |
Ich war geboren, als die Tiefen noch nicht waren, als noch keine Quellen waren, reich an Wasser. |
25 |
Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln war ich geboren; |
26 |
als er die Erde und die Fluren noch nicht gemacht hatte, und den Beginn der Schollen des Erdkreises. |
27 |
Als er die Himmel feststellte, war ich da, als er einen Kreis abmaß über der Fläche der Tiefe; |
28 |
als er die Wolken droben befestigte, als er Festigkeit gab den Quellen der Tiefe; |
29 |
als er dem Meere seine Schranken setzte, daß die Wasser seinen Befehl nicht überschritten, als er die Grundfesten der Erde feststellte: |
30 |
da war ich Schoßkind bei ihm, und war Tag für Tag seine Wonne, vor ihm mich ergötzend allezeit, |
31 |
mich ergötzend auf dem bewohnten Teile seiner Erde; und meine Wonne war bei den Menschenkindern. |
32 |
Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich: Glückselig sind, die meine Wege bewahren! |
33 |
Höret Unterweisung und werdet weise, und verwerfet sie nicht! |
34 |
Glückselig der Mensch, der auf mich hört, indem er an meinen Türen wacht Tag für Tag, die Pfosten meiner Tore hütet! |
35 |
Denn wer mich findet, hat das Leben gefunden und Wohlgefallen erlangt von Jahwe. |
36 |
Wer aber an mir sündigt, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich hassen, lieben den Tod. |
German Bible Elber 1905 |
Public Domain: Elber 1905 |